Lernen mit Video-Interviews
Video-Interviews können „echte“ Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nicht ersetzen, haben aber dafür andere Qualitäten und eröffnen andere Möglichkeiten. Sie können pausiert und wiederholt werden. Sie können via Smartphone oder Beamer, über Kopfhörer oder Audio-Anlage rezipiert werden. Sie können alleine, ganz nach individuellem Lerntempo, oder im Klassenverband geschaut werden. Zum empathischen Rezipieren kann sich leichter auch ein quellenkritischer Blick auf das Medium und die Erzählung einstellen. Die vielleicht wichtigste Voraussetzung für das Lernen mit Video-Interviews ist, dafür ausreichend Zeit einzuplanen. Wenn auch die Verlockung groß ist, die Videos passiv zu konsumieren, ist die aktive Beschäftigung mit dem Gesehenen für den Lernprozess zentral. Erfahrungsgemäß lösen Erzählungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der NS-Zeit bei den Lernenden viele Fragen, Empfindungen, auch empathische Reaktionen aus. Diese sollen besprochen werden. So werden nicht nur historische Inhalte gefestigt und vertieft, sondern auch soziale und kommunikative Fähigkeiten gestärkt. Für eine solche aktive Auseinandersetzung bieten die Lernmaterialien von ERINNERN:AT umfangreiche und vielfältige Anregungen, meist in Form von fertigen Stundenbildern, die flexibel einsetzbar sind.
Unterrichtsmaterialien und Empfehlungen zum Lernen mit Video-Interviews
Unterrichtsimpulse zu weiter_erzählen
Für die schulische Nutzung von weiter_erzählen stellt ERINNERN:AT spezifische Lernmaterialien zur Verfügung, anhand derer sich SchülerInnen mit dem Online-Archiv und den Erzählungen und Erfahrungen von NS-Überlebenden auseinandersetzen. Sie üben methodische Kompetenzen, die für die Beschäftigung mit Geschichte im Allgemeinen und mit Video-Interviews im Besonderen wichtig sind.

Unterrichtsimpulse zu Kriegsende und Befreiung – Lernen mit dem Online-Archiv weiter_erzählen
Anhand von zwei Unterrichtsimpulsen arbeiten SchülerInnen themenspezifisch mit dem Online-Archiv weiter_erzählen: Sie lernen Lebensgeschichten von NS-Verfolgten kennen und befassen sich mit deren unterschiedlichen Erfahrungen, Erlebnissen und Perspektiven zu Kriegsende und Befreiung. Die Impulse eignen sich für den Einsatz ab der 8. Schulstufe.

„Erinnern – Erzählen – Lernen“: Ein Lernmaterial zu Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und ihren Erzählungen in Vergangenheit und Gegenwart
SchülerInnen ab der 8. Schulstufe erlernen methodische Kompetenzen für den Umgang mit gefilmten ZeitzeugInnen-Interviews; dabei setzen sie sich auch mit dem Entstehungshintergrund der Erzählungen dieser Video-Interviews und dem Wandel ihrer Funktion seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auseinander.

Unterrichtsimpulse zur Deportation ungarischer Jüdinnen und Juden nach Strasshof
Über Videos auf weiter_erzählen lernen Jugendliche ZeitzeugInnen kennen, die 1944 als ungarische Jüdinnen und Juden ins niederösterreichische Strasshof oder andere Orte der Zwangsarbeit und Internierung deportiert wurden. Die Impulse wurden gemeinsam mit der Zachor Foundation for Social Remembrance auf Deutsch und Ungarisch für Jugendliche ab der 8. Schulstufe entwickelt.

