Paul Grünberg
Geboren 1923 in eine jüdische Handwerkersfamilie in Wien; nach seiner Schulzeit begann Paul Grünberg eine Schneiderlehre, die er abbrechen musste, weil sein jüdischer Lehrherr nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in die Schweiz flüchtete. 1939 wurde Grünberg zusammen mit seinem Vater von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) verhaftet. Beide kamen zunächst ins Gefängnis, später waren sie im Wiener Praterstadion eingesperrt. Hier sah Grünberg seine Mutter zum letzten Mal, als sie ihn mit warmer Kleidung versorgen wollte. Wenige Tage später folgte die Deportation in das Konzentrationslager Buchenwald, wo sein Vater ermordet wurde. Zusammen mit einem Freund meldete er sich im Herbst 1942 freiwillig zu einem Transport, der ihn in das Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz brachte. Er leistete dort Zwangsarbeit für die IG Farben. Kurz bevor die Rote Armee das Lager befreite, zwang die SS (Schutzstaffel) Grünberg und die anderen KZ-Häftlinge im Jänner 1945 auf einen Todesmarsch. Nach fast vier Monaten floh er, am 5. Mai befreiten ihn Soldaten der Sowjetarmee. Nach seiner Rückkehr war er in einem großen Verlagshaus in Wien tätig. Grünberg war ein gefragter, öffentlicher Zeitzeuge und Interviewpartner für zahlreiche Fernsehsendungen, Forschungs- und Dokumentationsprojekte. Er verstarb 2018.
- Interviewte/r
- Interviewer/in
- Kamera/Technik
- Ursula Henzl
- Interviewort
- Wien
- Aufnahmejahr
- Dauer
- Sprache
- Ort
- Österreich » Wien
Deutschland
Polen - Sammlung
- ERINNERN:AT » über_leben
- Themenfilter
- Verfolgung von » Juden/Jüdinnen
Zwangslager/Ghetto/Vernichtungsort » Buchenwald
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Zwangsarbeit