Ludwig Popper
Ludwig, oder Lutz, Elija Popper wurde kurz vor der nationalsozialistischen Machtergreifung 1938 in Wien geboren. Sein Vater Ludwig, ein jüdischer Arzt, flüchtete daraufhin in die Schweiz. Seine Mutter, Christin, und von Beruf Krankenschwester, bereitete die Flucht für sich und die zwei Söhne vor. 1939 emigrierte die ganze Familie nach Bolivien, wo Popper seine Kindheit bis zum Alter von neun Jahren verbrachte. 1947 kehrten sie alle nach Wien zurück, wo kaum noch Verwandte lebten. Diese waren entweder ebenfalls geflüchtet, verstorben, hatten wegen der anstehenden Deportation Selbstmord begangen oder waren in der Shoah ermordet worden. Popper studierte nach der Matura Medizin. Mit seiner Frau Helga hat er zwei Kinder. Ab 1973 war er als Facharzt in Oberwart, Burgenland tätig, wo er beruflich immer wieder mit Roma in Kontakt war. Poppers Selbstverständnis als Arzt ist von der sozialmedizinischen Ausrichtung seines Vaters beeinflusst, dessen biografische Aufzeichnungen "Bolivien für Gringos. Exil-Tagebuch eines Wiener Arztes" (2005) und "Briefe aus einer versinkenden Welt. 1938/39" (2008) er veröffentlichte. Popper spricht als Zeitzeuge häufig öffentlich, auch an Schulen, über seine Familiengeschichte.
- Interviewte/r
- Interviewer/in
- Kamera/Technik
- Emmerich Gärtner-Horvath
- Interviewort
- Oberwart, Burgenland
- Aufnahmejahr
- Dauer
- Sprache
- Ort
- Österreich » Wien
Bolivien
Österreich » Burgenland - Sammlung
- Roma Service/Amari Historija & Mri Historija
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- Verfolgung von » Juden/Jüdinnen
Flucht/Versteck