Franz Spitzer
Franz Spitzer wurde 1925 in Brno, Tschechien, als jüdischer, österreichischer Staatsbürger geboren. Seine Familie war sozialdemokratisch geprägt. Wie sein Vater spielte er gerne Fußball. Während der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei wurde die Familie in das Sonderghetto in Minsk, Belarus, verschleppt. Dort leistete Spitzer Zwangsarbeit und verlor seine Mutter und seinen Bruder, die bei einer Aktion der SS im Ghetto ermordet wurden. Spitzer und sein Vater wurden dann in verschiedenen Lagern in Polen zur Zwangsarbeit, unter anderem für die Heinkel Flugzeugwerke, eingesetzt. Danach war er im KZ Flossenbürg, wo sein Vater starb, und in zwei Außenlagern inhaftiert. Im KZ Theresienstadt/Terezín erlebte Spitzer die Befreiung. Er kehrte nach Brno zurück, legte die Matura ab, ging nach Wien und lebte dann in Zürich, Schweiz. Spitzer sagte als Zeuge im Prozess gegen Georg Heuser aus. Heuser war während des Nationalsozialismus in leitender Position beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienst in Minsk für die Ermordung zehntausender Menschen verantwortlich gewesen und setzte seine berufliche Karriere in der Nachkriegs-BRD (Bundesrepublik Deutschland) bis zu seiner Verhaftung und dem anschließenden Prozess fort.
- Interviewte/r
- Interviewer/in
- Kamera/Technik
- unbekannt
- Interviewort
- Zürich, Schweiz
- Aufnahmejahr
- Dauer
- Sprache
- Ort
- Tschechien
Belarus
Polen
Deutschland
Österreich » Wien - Sammlung
- Andreas Gruber
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